Die gemeinnützige Organisation Viva con Agua und die Heimathafen Hotels von Hospitality Experte Jens Sroka bauen und betreiben gemeinsam die Villa Viva Hamburg. Die Villa Viva ist als soziales Gasthaus erdacht und soll im dritten Quartal 2023 zwischen Hamburger Hauptbahnhof und Deichtorhallen eröffnen. Das 139-Zimmer-Haus will mit Camping Ground und Zimmerkategorien von winzig bis zu den beiden Dicke-Hose-Suiten, gestaltet von den Künstlern Barbara Schöneberger und Jan Delay, für jeden Geschmack und Geldbeutel die passende Übernachtungsmöglichkeit bieten. Zudem soll es eine Vielzahl künstlerisch gestalteter Art Rooms geben, einen Zauberkiosk, Konferenz- und Galerieräume, eine RoofDrop Bar und das Restaurant Viva Cantina.
Villa Viva Hamburg – ein Haus, das Brunnen baut
Vom Einstieg in die Hotellerie will Viva con Agua-Initiator Benjamin Adrion aber nicht sprechen. „Villa Viva Hamburg ist als Social Business aufgestellt. Wir als Viva con Agua haben Null Euro für dieses Projekt eingesetzt, sondern Investoren gefunden, die uns das ermöglicht haben: unsere Shareholder-Gang. Und trotzdem ist Viva con Agua mehrheitlich daran beteiligt. Das heißt, der größte Teil der Wertschöpfung kommt dann auch wieder bei Viva con Agua an. Die Investoren kommen mit einer moderaten Rendite aus, sofern wir die erzielen können. Sie gehen ins Risiko und verzichten auf Gewinne im Vergleich zu anderen Projekten und ermöglichen dadurch, dass Viva con Agua im Driver Seat ist.“ Mit jeder Übernachtung werden somit Trinkwasserprojekte unterstützt. Die Villa Viva Hamburg ist im übertragenen Sinne ein Haus, das Brunnen baut.
Für den ehemaligen Fußballprofi und Sozialunternehmer geht es bei der Villa Viva-Idee um weit mehr als eine Übernachtung. Für ihn sind es „Begegnungsstätten, die Menschen aktivieren, inspirieren und zusammenbringen. Orte der Gastfreundschaft und des sozialen Engagements.“ Nach dem Mineralwasser, dem sozialen Kunstverkauf auf der Millerntor Gallery, dem sozialen Klopapier und der Seife von Goldeimer ist die Villa Viva bereits das vierte soziale Geschäftsmodell im Ökosystem von Viva con Agua. Die erste Villa Viva öffnet diesen Oktober im ältesten Backpacker Hostel Kapstadts ihre Türen. „Sie ist das erste Zuhause für unsere Community“, so Benjamin Adrion.
Villa Viva Hamburg: Ein Gasthaus mit 12,5 Stockwerken und rund 300 Übernachtungsbetten, das die Besucher in den Kosmos von Viva con Agua eintauchen lässt.
„Eine nachhaltige Zukunft braucht kreative Lösungen“, sagt der Unternehmer. „Villa Viva ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass soziales Wirtschaften gleichzeitig nachhaltig und erfolgreich sein kann. Wir sind dann in der Hotellerie angekommen, wenn wir die Branche mit unserem Tun für sozialen Wandel inspirieren.“
Wie es mit der Idee weitergeht? „Zwischen Hamburg und Kapstadt gibt es noch viele spannende Plätze für eine Villa Viva", schmunzelt Benjamin Adrion. Seine Vision: Villa Viva wird zum Netzwerk physischer Orte des gemeinsamen Erlebens und Machens, die automatisch zu Verstärkern werden, „unsere Botschaft ‚Wasser für alle‘ an immer mehr Menschen zu senden“. Ob in Kapstadt, Barcelona, Kampala, Kathmandu oder Zürich, ob als Hochhaus, Selbstversorger-Bauernhof oder Tipi-Zelt: „Villa Viva ist skalierbar. Nicht skalierbar, um mehr Rendite für Investoren zu erzielen, sondern um soziale Wertschöpfung und den Social Return on Invest (SROI) zu maximieren“, betont der Sozialunternehmer.
Nina Fiolka
Viva con Agua und die Vision „Wasser für Alle“
Viva con Agua ist ein internationales Netzwerk von Menschen und Organisationen, das sich für den sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einsetzt. Mehr als 10.000 ehrenamtliche Supporter, darunter zahlreiche prominente Musiker, Sportler und Künstler unterstützen die Vision „Wasser für alle – alle für Wasser“. Gemeinsam mit Partnerorganisationen wie der Welthungerhilfe konnte die Viva con Agua bereits über 3,6 Millionen Menschen in WASH-Projekten (Water, Sanitation, Hygiene) erreichen. Neben dem Hamburger Verein zählen die Viva con Agua Stiftung und lokal aktive Organisationen in Uganda, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz und neuerdings in Südafrika zum international tätigen Netzwerk.