Let's play: Die Düsseldorfer Me and all Hotels spielen in ihren Lobbys seit einiger Zeit mit dem Thema Social Gaming – und haben so auch schon lokale Profi-Fußballer in ihre Häuser geholt. Ein Talk mit Sven Pusch, General Manager der beiden Düsseldorfer Me and all Hotels, und Alexander Sternadl, Country Sales Manager Germany der Social Gaming Solutions.
elevatr: Sven Pusch, im Zentrum der Lobby des Me and all Hotels Düsseldorf-Oberkassel steht ein Shuffleboard, also ein Spielfeld auf dem man mit einem Puck auf möglichst hoch bepunktete gegnerische Felder zielt. Woher kam die Idee?
Sven Pusch: In den Lobbybereichen haben wir oft große ungenutzte Flächen. Um das Areal zu beleben, hatten wir vor einiger Zeit im Me and all Hotel Düsseldorf eine Tischtennisplatte aufgebaut. Wie beliebt diese war, haben wir aber erst bemerkt, als uns enttäuschte Anrufe erreichten, nachdem wir den Platz für ein Café umgenutzt hatten. Für uns war das der Anstoß, auf die Suche nach neuen Möglichkeiten zu gehen, wie wir Menschen übers Spiel miteinander verbinden können. In Düsseldorf-Oberkassel haben wir uns dann für ein Shuffleboard entschieden – ein Spiel, das in Deutschland noch nicht so weit verbreitet ist.
Ein Mini-Angebot mit großer Wirkung?
Sven Pusch: Tatsächlich kommen viele Leute aus Interesse herein und bleiben am Board „hängen“. Es haben sich darüber Communitys gebildet, die sich sogar via Whatsapp zum Shuffleboard-Spielen verabreden, unter anderem eine Gruppe von Düsseldorfer Profi-Fußballern.
Kommt Social Gaming künftig auch bei den Lindner Hotels als Konzern zum Einsatz?
Sven Pusch: Ein lebendiges Hotel ist das Thema der Zukunft. Wir möchten, dass unsere Gäste Spaß haben und Angebote schaffen, die zu uns passen. Vor einigen Wochen fanden die Qualifizierungen für die Shuffleboard World Championship bei uns statt, worüber wieder ganz neue Menschen in unser Hotel fanden und einen schönen Abend miteinander verbrachten. Wir werden mehr auf Social Gaming setzen, haben aber sehr unterschiedliche Häuser in unserer Gruppe. Daher wird im Unternehmen genau geplant, wie Flächen bespielt werden, so dass es zur Persönlichkeit und zum Gesamtangebot eines jeden Hauses und der Unternehmens-Identität passt.
Alexander Sternadl, welchen Value bringen Social Gaming-Angebote für Gäste und Betreiber?
Alexander Sternadl: Mit Social Gaming schaffen wir Wettkampfsituationen, aus denen gemeinsame Erlebnisse mit Freunden oder der Familie hervorgehen, und die Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenbringen. Die Verweildauer der Gäste wird erhöht, was einen positiven Einfluss auf die F&B-Spendings hat. Die Hoteliers verdienen auch an der Vermietung des Tisches. Vor allem aber geht es darum, mit spannenden Angeboten einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und neue Zielgruppen anzuziehen. Nicht selten entsteht durch Social Gaming eine Stammkundschaft, die regelmäßig kommt, um zu spielen. Neue B2B-Buchungsoptionen wie beispielsweise für Firmenfeiern entstehen. Ein weiterer Effekt: Die Spieler sprechen über das Erlebte und produzieren nicht selten Social Media-Content.
Wie wird sich der Markt entwickeln?
Alexander Sternadl: Der Markt wächst rasant, vor allem im Ausland entstehen zur Zeit viele neue Konzepte. Aktuell erleben wir einen großen Hype rund um das Thema Dart, kombiniert mit Essen und Trinken. Die Social Gaming Group hat in diesem Jahr ein neues „Oche“ Dart Restaurant in London und in Fortitude Valley sowie unser eigenes und brandneues „Shufl“-Lokal mit Essen, Trinken und natürlich Shuffleboard eröffnet. In Kürze starten wir mit einem weiteren Gaming-Restaurant in Singapur. Der Shuffleboard-Trend kommt aus Skandinavien über die UK und die Niederlande langsam zu uns.
Was ist „The Next Big Thing“ im Social Gaming-Bereich?
Alexander Sternadl: Die Kombination von klassischen und traditionellen Spielen mit digitalen Elementen wie beispielsweise der digitalen Erfassung der Punkte, die auf TV Screens übertragen werden. Der Trend geht in Richtung Spiele, die leicht und schnell zu erlernen sind, keinen ausschließen und die es den Gästen erlauben, sich neben dem Spiel auch noch zu unterhalten, ein Getränk zu genießen und dabei auch etwas zu essen. Persönlich denke ich, dass Spiele immer beliebter werden, die entspannter und ruhiger sind, denen es aber nicht an Spannung fehlt. Wir haben noch ein, zwei Ideen in der Tasche und unsere Fühler auf der ganzen Welt ausgestreckt.
Interview: Anja Eigen