elevatr: Daniela Schelski, was bedeutet Ihnen Arbeit?
Daniela Schelski: Arbeit heißt für mich, mit Leidenschaft und Engagement für die Mitarbeitenden und Führungskräfte da zu sein. Ich kann als Mentor oder Berater meine Erfahrungen weitergeben und teilen.
Ihr Leitsatz im Leben ist: „Für welchen Weg du dich auch entscheidest, sorge dafür, dass er dich glücklich macht“. Welchen Rat geben Sie jemandem, der dieses Credo umsetzen möchte?
Nutze deine Chancen, glaube an dich, schaue vorwärts und gehe deinen Weg. Nimm Herausforderungen an, lass dich nicht von ein paar Hindernissen bremsen, die gehören dazu und lassen dich stärker werden. Du musst glücklich sein!
Wertschätzung gilt heute oft als die Führungsempfehlung. Zu Recht?
Auf alle Fälle. Es ist unabdingbar, den Mitarbeitenden durch Anerkennung von Leistung, regelmäßiges Feedback und der Gestaltung von Entwicklungsmöglichkeiten Wertschätzung entgegenzubringen. Ein Lob und ein Dankeschön sind Motivation für jeden Einzelnen!
Beginnt diese Wertschätzung schon vor dem Bewerbungsprozess?
Ja, denn dadurch entsteht die Möglichkeit, das Interesse potenzieller Bewerberinnen und Bewerber zu wecken: sei es durch klare Inserate, informative Vorabgespräche oder transparente Kommunikation.
Sie wollen in Ihrer Rolle neue Maßstäbe in der Weiterentwicklung von Mitarbeitenden setzen. Wie gehen Sie an diese Aufgabe heran?
Als People & Culture Managerin ist es wichtig, Möglichkeiten aufzuzeigen, Entwicklung zu fördern und auch mal etwas zu wagen. Nicht immer finden wir erfahrene, ausgebildete Mitarbeitende und nicht jeder hat einen klassischen Lebenslauf, daher sollten wir auch Kandidaten mit differenzierten Lebensläufen berücksichtigen. Des Weiteren braucht es Führungskräfte, die als Mentoren und Begleiter sowohl die nötigen Fähigkeiten besitzen, als auch das Engagement mitbringen, um oben genanntes umzusetzen. Denn jeder, der etwas lernen möchte, motiviert und offen für Neues ist, sollte eine Chance erhalten!
Was bedeutet das in Bezug auf Ausbildung?
Es wird in Zukunft immer wichtiger, Mitarbeitende selbst auszubilden und weiterzuentwickeln. Wir bieten ihnen Möglichkeiten und schätzen ihr Engagement.
Wie sollten Arbeitgebende künftig auf potenzielle Arbeitnehmende zugehen?
Wir müssen je nach Personas verschiedene Möglichkeiten nutzen. Der beste Weg ist über unsere eigenen Mitarbeitenden, die uns in ihrem Netzwerk als Arbeitgeber weiterempfehlen. Dann gibt es klassisch die Unternehmens-Website, auf der offene Stellen angekündigt werden oder auch ein Talentpool genutzt wird. Für junge Studierenden werden wir beispielsweise auch Career Days in Schulen nutzen und unseren Social Media-Auftritt optimieren.
Generell kann man sagen: Die verschiedenen Branchen unterscheiden sich eigentlich gar nicht, wenn Arbeitskräfte- oder Fachkräftemangel herrscht. Wir unterscheiden uns in der Unternehmenskultur – darin, wer wir sind und was uns ausmacht.
Wie wird aus den unterschiedlichen Fachkräften in einem Unternehmen dann ein Team?
Wir nehmen Rücksicht auf die unterschiedlichen Generationen und deren Bedürfnisse. Wir schätzen die Einzigartigkeit des Anderen und fördern den Teamspirit durch Respekt, Toleranz und gemeinsame Werte.
Welche gemeinsamen Werte vertritt Hotelpartner?
Unsere Kernwerte sind Optimierung, Erfolg und Sicherheit. Weitere Werte, die uns wichtig sind: Respekt, Toleranz, Wertschätzung und Anerkennung.
„Schon während des Bewerbungsprozesses erfragen wir die Werte der Kandidaten, um Gemeinsamkeiten herauszufinden.“
Wie können Werte in einem Unternehmen überhaupt implementiert und gelebt werden? Welche Voraussetzungen brauchen die Mitarbeitenden dafür?
Wichtig ist, dass jede Unternehmung eine Vision, Mission und gemeinsame Werte hat. Anhand dieser ist ein Grundstein für das Miteinander gelegt. Schon während des Bewerbungsprozesses erfragen wir die Werte der Kandidaten, um Gemeinsamkeiten herauszufinden. Während des Onboardings bekommt jeder Mitarbeitende ein Handbuch. Und während der Einarbeitungsphase werden die einzelnen Bereiche thematisiert. So findet ein gemeinsamer Austausch statt, sowohl zwischen einzelnen Personen, als auch im Team. Des Weiteren versuchen wir, die Werte im Daily Business umzusetzen und zu leben.
Sicherheit oder Freiheit – welcher Wert wiegt künftig mehr?
Beides ist wichtig und gehört zusammen. Was wichtiger ist, entscheidet jeder für sich – für mich wäre es eher die Sicherheit, für jüngere Mitarbeitende vielleicht eher die Freiheit. Oft variiert es aber auch nach Lebensabschnitt oder -situation.
Stichwort Lebenssituationen: Wie kann die Hospitality New Work für sich definieren?
Wichtig ist: Den Mitarbeitenden zuhören und versuchen, ihre Wünsche oder ihre Situation zu berücksichtigen. Dabei hilft es, auch mal etwas Neues auszuprobieren, wie beispielweise Teilzeitstellen zu schaffen und offen für unkonventionelle Arbeitszeitmodelle zu sein.
Welches sind Ihrer Ansicht nach Modelle, die sich künftig bewähren werden?
Neben dem traditionellen Vollzeitmodell ist dies sicher erst einmal die Offenheit für Teilzeit- und Job-Sharing-Modelle. Bei der täglichen Arbeitszeit sind Modelle wie Kernarbeitszeit und Gleitarbeitszeit Varianten. Des Weiteren sind die hybriden Möglichkeiten nicht zu unterschätzen, sofern möglich: Homeoffice und Büroarbeit. Gerade bei der Weiterentwicklung von Mitarbeitenden ist auch die Projektarbeit für einen definierten Zeitraum interessant.
Was sind Ihre persönlich größten Learnings aus Ihrer bisherigen Arbeit?
Meine größten Learnings kommen aus meiner eigenen Lebens- und Berufserfahrung. Getreu meinem Motto: Nutze deine Chancen, glaube an dich, schaue vorwärts. Jeder neue Tag ist ein Tag, an dem ich etwas lerne.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft von HR in der Hospitality?
Ich wünsche mir, dass wir Talente, egal welchen Alters, wieder mehr für die Hospitality begeistern. Es ist eine interessante Branche, die so viele Möglichkeiten bietet!
Interview: Verena Usleber
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